Geislingen sichert Klassenerhalt
Drei Spieltage vor Saisonende sicherte der Schachclub Geislingen durch einen 6:2 Auswärtssieg in Wendlingen den Verbleib in der Bezirksliga B.
Die kampflose Verlustpartie am 1. Brett glich Adolf Köder mit seinem Sieg schnell aus. Er machte mit seinen beiden Türmen Druck auf der f-Linie und brach mit sehenswerten Kombinationen zum gegnerischen König durch. Uwe Kohn gewann im Mittelspiel zwei Bauern, leitete in ein Turmendspiel über und ließ seinen Mehrbauern bis zur gegnerischen Grundreihe durchmarschieren, bevor sein Gegner angesichts einer umgewandelten Dame aufgab. Siegfried Bayer stand ausgeglichen und wäre mit einem Remis zufrieden gewesen. Als sein Gegner einen Abtausch falsch abwickelte, gewann er unverhofft Material und siegte. Erich Neuwirth stand im Mittelspiel etwas schlechter, verteidigte aber korrekt und holte einen verdienten halben Punkt. Birgit Fleischer gewann im Mittelspiel einen Bauern und hinderte den Gegner an der Rochade. Der unsichere König in der Mitte bot eine gute Angriffsfläche für ein Schach mit Damengewinn und dem 4,5:1,5 Zwischenstand, der den Mannschaftssieg bedeutete.
Für ein hervorragendes Brettpunkteverhältnis sorgte dann noch Holger Ströhle, der mit einem Turm gegen zwei Springer und einen Bauern kämpfen musste. Es gelang ihm, seinen Turm gegen den gegnerischen Bauern zu tauschen sodass der Gegner mit zwei Springern nicht mehr genügend Material zum Mattsetzen hatte. Den Schlusspunkt holte Michael Thaut mit einem heißen Ritt. Zwar hatte er zwei Figuren gegen einen Turm und einen Bauern und sein eigener Zentrumsbauer stand gut platziert kurz vor der Umwandlung, doch der Gegner suchte sein Heil im Angriff. Erst als er kein Schach mehr hatte, gab er auf.
Pflichtsieg im Schneechaos
Der Schachclub Geislingen gewann mit 5:3 gegen Schlusslicht SC Kirchheim/Teck 2 und brachte sich damit auf komfortable 4 Punkte Abstand zu einem Abstiegsplatz.
Fast hätten die widrigen Straßenverhältnisse den auswärts spielenden Geislingern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sowohl Birgit Fleischer als auch Michael Thaut wurden vom Schnee gewaltig ausgebremst und schafften es gerade noch vor Ablauf der Karenzzeit zum Spielort. Da Geislingen sowieso schon mit einem Mann weniger angetreten war, wären zwei weitere kampflose Partien fatal gewesen. So jedoch entwickelte sich ein spannendes Duell.
Adolf Köder gewann einen wichtigen Bauern, der ihm Platz verschaffte und zu einer guten Stellung verhalf. Nach dem Gewinn einer Figur fuhr er den Sieg souverän nach Hause. Erich Neuwirth musste die Qualität geben, doch sein aktiver König und sein gut positionierter Läufer reichten im Endspiel zum Remis. Birgit Fleischer und ihr Gegner rochierten bei geschossenem Zentrum auf unterschiedlichen Seiten und starteten jeweils am Flügel des gegnerischen Königs einen Angriff. Birgit Fleischer war schneller, gewann die Dame und die Partie. Angesichts der Geislinger Führung willigte Uwe Kohn in ausgeglichener Mittelspielstellung in ein Remisgebot des Gegners ein. Holger Ströhle gewann die Qualität und baute seinen Materialvorsprung auf eine ganze Figur aus. Nach einem erzwungenen Damentausch setzte er Matt. Michael Thaut gewann zwei Bauern, die ihm im Endspiel den Sieg brachten. Alexander Heinrich kam schlecht aus der Eröffnung zwar hielt er dem stetigen Druck des Gegners lange zäh stand, doch zum Schluss reichte es nicht ganz zum Remis und er verlor.
Knappe Niederlage gegen Tabellenführer
Nur ein halber Punkt fehlte zum Remis: Am vergangenen Sonntag verlor der Schachclub Geislingen mit 3,5:4,5 gegen den Tabellenführer SF Plochingen. Dennoch kann der Schachclub zufrieden sein. Das Ergebnis hätte gegen die an allen Brettern stärker besetzte Mannschaft aus Plochingen deutlicher ausfallen können.
Als Erster durfte sich Alexander Heinrich freuen. Er erreichte in ausgeglichener Mittelspielstellung eine Punkteteilung. Uwe Kohn verwechselte in der Eröffnung die Zugreihenfolge und musste dem Gegner einen Raumvorteil im Zentrum überlassen. Ein Opfer mit Bauerngewinn brachte keine Entlastung und er verlor. Eine Niederlage musste auch Adolf Köder einstecken, der eine Figur zurücklag. Holger Ströhle spielte wie immer taktisch sehr stark und gewann einen Turm. Sein Gegner bot Schach, doch die Mattdrohung verpuffte nach einem guten Verteidigungszug und der Plochinger gab auf. In einer komplexen Stellung geriet Michael Thaut in Zeitnot. Er fand angesichts weniger Minuten auf der Uhr nicht die richtige Fortsetzung und verlor. Siegfried Bayer erging es nicht besser. Zwar kämpfte er mit einem Turm weniger noch eine Weile weiter, doch letztlich hielt seine Stellung nicht mehr zusammen. Dass das Ergebnis dennoch so knapp ausfiel, ist zwei Plochinger Totalaussetzern zu verdanken. Birgit Fleischer und Erich Neuwirth hatten beide einen Bauern weniger, dafür aber eine aktive Stellung. Nach etwa vier Stunden Spielzeit stellten ihre beiden Gegner kurz nacheinander ihre Damen ein, ein Patzer, der auf diesem Niveau nur sehr selten vorkommt.