Knappe Niederlage gegen Tabellenführer
Nur ein halber Punkt fehlte zum Remis: Am vergangenen Sonntag verlor der Schachclub Geislingen mit 3,5:4,5 gegen den Tabellenführer SF Plochingen. Dennoch kann der Schachclub zufrieden sein. Das Ergebnis hätte gegen die an allen Brettern stärker besetzte Mannschaft aus Plochingen deutlicher ausfallen können.
Als Erster durfte sich Alexander Heinrich freuen. Er erreichte in ausgeglichener Mittelspielstellung eine Punkteteilung. Uwe Kohn verwechselte in der Eröffnung die Zugreihenfolge und musste dem Gegner einen Raumvorteil im Zentrum überlassen. Ein Opfer mit Bauerngewinn brachte keine Entlastung und er verlor. Eine Niederlage musste auch Adolf Köder einstecken, der eine Figur zurücklag. Holger Ströhle spielte wie immer taktisch sehr stark und gewann einen Turm. Sein Gegner bot Schach, doch die Mattdrohung verpuffte nach einem guten Verteidigungszug und der Plochinger gab auf. In einer komplexen Stellung geriet Michael Thaut in Zeitnot. Er fand angesichts weniger Minuten auf der Uhr nicht die richtige Fortsetzung und verlor. Siegfried Bayer erging es nicht besser. Zwar kämpfte er mit einem Turm weniger noch eine Weile weiter, doch letztlich hielt seine Stellung nicht mehr zusammen. Dass das Ergebnis dennoch so knapp ausfiel, ist zwei Plochinger Totalaussetzern zu verdanken. Birgit Fleischer und Erich Neuwirth hatten beide einen Bauern weniger, dafür aber eine aktive Stellung. Nach etwa vier Stunden Spielzeit stellten ihre beiden Gegner kurz nacheinander ihre Damen ein, ein Patzer, der auf diesem Niveau nur sehr selten vorkommt.
Wichtiger Sieg
Am vergangenen Sonntag gewann der Schachclub Geislingen sein Heimspiel gegen Salach mit 5:3. Angesichts der Tabellensituation konnte man fast schon von einem Pflichtsieg sprechen.
Trotz großer nomineller Überlegenheit an allen Brettern taten die Geislinger sich gegen den topmotivierten Aufsteiger schwer. Holger Ströhle umschiffte in der Eröffnung einige Fallen und gewann im Endspiel durch eine Doppeldrohung eine Figur und die Partie. Es folgte zweimal Remis durch Uwe Kohn und Adolf Köder in ausgeglichenen Mittelspielstellungen. Erich Neuwirth hatte bereits im Mittelspiel eine Figur gewonnen. Seine Gegnerin wehrte sich lange, hatte aber letztendlich der materiellen Überlegenheit des Geislingers nichts mehr entgegenzusetzen. An Brett 6 hatten beide Kontrahenten wacklige Königsstellungen und griffen an. Birgit Fleischer war schneller. Sie gewann durch eine Doppeldrohnung die gegnerische Dame und die Partie. Michael Thaut lehnte ein Remisangebot seines Gegners ab. Dadurch musste er einer Zugwiederholung ausweichen, was sich als problematisch erwies und er verlor. Am Spitzenbrett hatte Sebastian Schiffmann es mit einem Springerendspiel zu tun. Er gewann nach und nach mehrere Bauern bis sein Gegner aufgab. Spannend bis zum Schluss blieb es bei Alexander Heinrich. Er hatte einen Freibauern im Zentrum, doch sein Gegner besetzte die unterste Reihe und drohte mit Dauerschach oder sogar Matt. Der Gegner, der nichts mehr zu verlieren hatte, zog schnell, doch die Berechnung aller Varianten kostete Alexander Heinrich viel Zeit und als er einmal nicht aufpasste, fiel die Uhr und er verlor.
Schachclub weiter ohne Sieg
Auch der zweite Spieltag der Bezirksliga Neckar/Fils brachte eine Niederlage: Gegen Göppingen kam die erste Mannschaft des Schachclubs Geislingen nur auf ein 3:5.
Als Erster musste Holger Ströhle die Segel streichen. Er kam schlecht aus der Eröffnung und konnte im Mittelspiel seine Stellung nicht mehr zusammenhalten. Dirk Schröter erging es nicht besser. Nach einem Angriff auf seine Königsstellung verlor er zu viel Material und somit seine Partie. In einer scharfen, taktischen Partie gewann Birgit Fleischer durch eine Mattdrohung einen Springer und einen Bauern, was zum Sieg reichte. Für den kurzzeitigen Ausgleich sorgte Alexander Heinrich. Er schlug mit seiner Dame den gegnerischen Turm auf f7. Der Gegner gab direkt auf, den ein Zurückschlagen hätte den Damenverlust bedeutet. Leider blieben dies die beiden einzigen Geislinger Siege. Erich Neuwirths Gegner besetzte die offenen Linien und machte Druck, bis er einen Springer einkassieren konnte. Uwe Kohn hatte zwar eine Mattdrohung aufgestellt, übersah dabei jedoch die Unsicherheit seines eigenen Königs. Nach mehreren Schachs hintereinander gewann der Gegner viel Material und drohte selbst plötzlich ein Matt, dass sich nur durch weiteren Materialverlust und Aufgabe der eigenen Mattdrohung verteidigen ließ. Adolf Köder verlor zwar einen Bauern, übte aber genügend Druck am gegnerischen Königsflügel aus, um das zu kompensieren: Remis. Einen weiteren halben Punkt holte Siegfried Bayer. Er brach am Damenflügel durch, doch der um fast 300 DWZ-Punkte stärkere Gegner verteidigte ein Remis.