Zitter-Remis hält Geislingen im Rennen
Das Minimalziel erreicht hat der Schachclub Geislingen bei seinem 4:4 gegen den SV Ebersbach. Zwar hatte man sich gegen den Absteiger einen Sieg erhofft, doch das Unentschieden hält Geislingen wenigstens auf Abstand zu den Abstiegsrängen.
Zunächst begann der Mannschaftskampf recht vielversprechend. Holger Ströhle holte ein Remis, nachdem sein Gegner eine Kombination mit Bauerngewinn übersehen hatte. Michael Thaut gewann einen Bauern, hinderte den Gegner an der Rochade und übte so viel Druck aus, dass die gegnerische Stellung bald nicht mehr zu halten war.
Der zweite Geislinger Sieg folgte wenig später durch Siegfried Bayer. Er gewann erst eine Figur und kurz darauf eine zweite. Nach zwei Remisen im Mittelspiel durch Birgit Fleischer und Alexander Heinrich bot Erich Neuwirth in seinem Damenendspiel Remis und sicherte damit das Unentschieden. Zu diesem Zeitpunkt stand Kathrin Schiffmann zwar unter Druck am Königsflügel, doch die Stellung war sehr komplex. Leider machte sie es ihrem Gegner leicht, indem sie in eine Damen-König-Gabel hineinlief, woraufhin sie direkt aufgab. Nicht besser erging es Adolf Köder. Er geriet früh in Materialrückstand. Zwar kämpfte er sich tapfer bis ins Endspiel und brachte seinen Bauern bis kurz vor die Umwandlung, doch die gegnerische Übermacht war zu groß und er verlor.
Bayer einziger Punktesammler
Eine deutliche 2,5:6,5-Niederlage musste der Schachclub Geislingen am vergangenen Sonntag gegen Göppingen 1 einstecken.
Erich Neuwirth verlor im Endspiel einen Bauern und konnte den gegnerischen Durchmarsch nicht mehr verhindern. Am Spitzenbrett stand Sebastian Schiffmann im Zentrum schlechter, was zu vielen Drohungen führte, die er irgendwann nicht mehr parieren konnte.
Für einen Lichtblick sorgte Siegfried Bayer. Er stand im Zentrum sicher, nutze eine gegnerische Schwäche am Königsflügel aus und gewann eine Figur. Damit holte er den einzigen Sieg für Geislingen. Uwe Kohns Königsflügel wackelte in der Eröffnung bedenklich, doch er zog seinen Kopf aus der Schlinge und erreichte ein Remis. Ähnlich ging es Birgit Fleischer, die sich durch eine Kombination im Mittelspiel ins Dauerschach rettete.
Gegen einen um 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner wehrte sich Adolf Köder lange, doch als er im Zentrum zurückgedrängt wurde und einen Bauern verlor, ging der ungleiche Kampf zugunsten des Göppingers aus. In einer ungewohnten Situation fand sich Holger Ströhle wieder: Anstatt wie sonst den gegnerischen König anzugreifen, musste er diesmal seinen eigenen verteidigen. Dies tat er mit Bravour und holte ein Remis. Um einen halben Punkt kämpfte auch Michael Thaut lange. Er hatte eine Qualität weniger aber dafür einen Freibauern, der ihm Gegenspiel ermöglichte. Am Ende reichte es nicht ganz und er verlor.
Überraschungscoup hauchdünn verpasst
Dass am Schluss nur ein halbes Brettpünktchen zur Qualifikation für die Württembergische Blitz-Mannschaftsmeisterschaft fehlen würde, hätte sich der Schachclub Geislingen in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht. Bei der Blitz-Bezirksmannschaftsmeisterschaft am vergangenen Samstag in Ebersbach verpassten Kathrin Schiffmann, Holger Ströhle, Birgit Fleischer und Uwe Kohn den vierten Tabellenplatz tatsächlich nur um diesen halben Punkt (bei Punktgleichstand hätte Geislingen sich aufgrund des direkten Vergleichs gegen Pfullingen die Nase vorn gehabt). Nominell laut DWZ-Schnitt auf dem vorletzten Platz gesetzt, schlugen die vier Bezirksligisten höherklassige Mannschaften aus Verbands- und Landesliga und erzielten mit 16 Mannschaftspunkten aus 16 Runden einen 50% Schnitt, der weit über ihren eigenen Erwartungen lag. Eine starke Leistung zeigten Holger Ströhle mit 9,5 Punkten und Uwe Kohn mit 10,5 Punkten. Vereinsblitzmeisterin Kathrin Schiffmann hatte an Brett 1 einen sehr schweren Stand, schlug sich aber mit 7 Punkten sehr wacker. Lediglich Birgit Fleischer kam nach einem Durchhänger in der Hinrunde auf nur 4 Punkte.
Mannschaftsblitzmeister des Bezirks Neckar/Fils ist Bebenhausen, gefolgt von Wernau, Nürtingen und Pfullingen.
Dass Uwe Kohn ein guter Blitzspieler ist, bewies er auch bei der Blitz-Einzelmeisterschaft des Bezirks, die am Freitagabend ebenfalls in Ebersbach stattfand. In einem wahren Marathon, bei dem unglaubliche 23 Runden an nur einem Abend gespielt wurden, holte er sich in einem erlesenen Teilnehmerfeld mit 8 Punkten Rang 17. Bezirksblitzmeister wurde Fidemeister Georg Braun (Bebenhausen) vor Günter Kunert (Esslingen) und Fidemeister Josef Gheng (Wernau).