Killer Kohn kontert Kepp
Mit einem 4:4 gegen Göppingen 2 holte der Schachclub Geislingen am vergangenen Sonntag am zweiten Spieltag der Bezirksliga B den ersten Punkt.
Zunächst geriet der Schachclub früh in Rückstand, als Michael Thauts Gegner eine Figur opferte und einen unhaltbaren Mattangriff durchzog. Kathrin Schiffmann glich aus. Wie im Lehrbuch platzierte sie ihren Springer aktiv und versetzte ihrem Gegner den Todesstoß, indem sie die verteidigenden Figuren ausschaltete. Erich Neuwirths Königsflügelstruktur war durch einen Doppelbauern zerstört. Der gegnerische Läufer war stark platziert und als der Gegner dann am Damenflügel durchbrach, war der Druck zu hoch und die Partie ging verloren. Ersatzmann Dirk Schröter hatte einen um dreihundert DWZ-Punkte stärkeren Gegner vor sich und kaum noch Bedenkzeit auf der Uhr. Dennoch rettete er sich ins Remis und holte einen wichtigen halben Punkt. Holger Ströhle jagte den gegnerischen König von einer Brettseite auf die andere. Doch auch dort war er nicht sicher, denn der Geislinger Top-Angriffsspieler fand Schwächen und attackierte so lange, bis die gegnerische Stellung zusammenbrach. Adolf Köder hatte einen Bauern weniger, den er im Endspiel nicht mehr aufhalten konnte, und musste die Partie aufgeben. In einem schwierigen Springerendspiel hatte Birgit Fleischer einen Mehrbauern, der jedoch aufgrund der aktiven Position des gegnerischen Königs nur zum Remis reichte.
Nun schlug die Stunde des Uwe Kohn. Er musste gewinnen, wenn die Geislinger nicht mit einer knappen Niederlage nach Hause fahren wollten. Gegen seinen Göppinger Gegner Eduard Kepp, einen guter Spieler mit über 200 DWZ-Punkten mehr, geriet er in heftige Zeitnot. Er behielt einen kühlen Kopf, startete einen mutigen Angriff und hatte zum Ende der Zeitnotphase nach 40 Zügen vier Bauern mehr. Zwar wehrte sich der Gegner noch lange, doch Uwe Kohn spielte die Partie auf hohem Niveau zu Ende, setzte seine Bauern unaufhaltsam in Bewegung und sicherte mit seinem Sieg der Mannschaft das Unentschieden.
Schachclub verpatzt Auftakt
Durch eine unnötige 3,5:4,5 Niederlage gegen den SC Kirchheim hat sich der Schachclub Geislingen den Start in die neue Bezirksligasaison gründlich vermasselt. Siegfried Bayers Gegner verzichtete auf die Rochade und startete am Königsflügel einen gewinnbringenden Mattangriff. Mit dieser Taktik war auch Holger Ströhle erfolgreich und glich zum 1:1 Zwischenstand aus. Kurz darauf waren die Geislinger wieder im Rückstand, als Erich Neuwirth im Mittelspiel eine Kombination übersah und aufgeben musste. Birgit Fleischer fand in ihrer Gewinnstellung nicht die richtige Fortsetzung und wickelte ins Remis ab. Nach einem weiteren halben Punkt durch Uwe Kohn durfte der Schachclub noch immer hoffen, denn an drei Brettern wurde noch gespielt. Michael Thauts Figuren waren in seinem Turmenspiel zwar aktiv positioniert, doch letztlich war der gegnerische Freibauer nicht aufzuhalten und er verlor. Kathrin Schiffmann hatte sich einen kleinen Vorteil erarbeitet, doch mit nur wenig verbliebener Bedenzeit war die komplizierte Stellung schwer zu spielen. Letztlich konnte sie ihren Mehrbauern nicht halten und spielte Remis. Adolf Köder machte es besser. In seinem Endspiel mit Springer und Läufer steuerte sein Freibauer zielsicher die Grundreihe an und brachte den Sieg. Die knappe 3,5:4,5-Niederlage ist bitter, da die Kirchheimer nicht so überlegen waren, wie zuerst vermutet. Fast überall wäre mehr drin gewesen und ein Unentschieden hätte beim Saisonziel Klassenerhalt ganz gut getan.
Erwartete Niederlage
Gegen Aufstiegskandidat Deizisau war am vergangenen Sonntag für den Schachclub Geislingen nichts zu holen. Es setzte eine 2,5:6,5 Niederlage.
Sebastian Schiffmann schlug einen vergifteten Bauern und geriet in einen Königsangriff, bei dem er eine Figur verlor und die Dame tauschen musste. Diesen Rückstand konnte er nicht mehr aufholen und gab auf.
Für einen kurzzeitigen Ausgleich sorgte Alexander Heinrich. Er warf seine Bauern am Königsflügel und im Zentrum nach vorne, um Raum zu gewinnen. Als seine Gegnerin verpasste, das Zentrum zu schließen und seinen starken Läufer abzusperren, brachen seine Figuren durch und er siegte. Ein zu aktives Spiel am Damenflügel kostete Uwe Kohn einen Bauern und brachte ihm die Niederlage. Bei Birgit Fleischer war es ein doppeltes Figurenopfer in schon bedenklicher Mittelspielstellung, das nicht funktionierte.
Holger Ströhle gewann nach einem Eröffnungsvorsprung einen Bauern. Doch damit gab er sich nicht zufrieden. Er ergriff die Initative, opferte einen Springer und ließ dem Gegner keine Chance, seine weit vorgerückten Bauern aufzuhalten. Siegfried Bayer hätte sich vielleicht noch in ein Dauerschach retten können, doch nach einem Fehler wurde er Matt gesetzt.
Kathrin Schiffmann spielte eine komplizierte Stellung mit Damen und Springern trotz Zeitnotphase korrekt und holte ein Remis. Einen halben Punkt erhoffte sich auch Erich Neuwirth. Sein Springer auf der Grundreihe sah zwar passiv aus, hielt die Stellung jedoch lange zusammen. Nach einem kleinen Fehler gewann der Gegner doch noch einen Bauern und der Geislinger verlor.
Schachclub beendet Saison mit Sieg
Am letzten Spieltag der Saison feierte der Schachclub Geislingen einen 5:3 Heimsieg gegen die 1. Mannschaft des SC Kirchheim/Teck.
Da die Kirchheimer nur zu siebt antraten, ging der Sieg an Brett 2 kampflos an Sebastian Schiffmann. Durch ein Remis hielt Alexander Heinrich den Vorsprung konstant, Michael Thaut baute ihn nach einer Fesselung mit Qualitätsgewinn, die ihm den Sieg brachte, weiter aus. Holger Ströhles Gegner griff mit voller Wucht an, sodass der Geislinger, der selbst für sein starkes Angriffsspiel bekannt ist, nicht zum Zug kam. Als er einen Abtausch verpasste, übersah er ein Mattmotiv und verlor. Zwar stand Erich Neuwirth mit dem Rücken zur Wand, siegte aber dennoch: Der Mattplan seines Gegners enthielt einen ungültigen Zug und funktionierte nicht. In leicht besserer Turmendspielstellung mit Läufer gegen Springer und Bauernmehrheiten auf unterschiedlichen Flügeln willigte Kathrin Schiffmann in das Remisgebot ihres Gegners ein. Auch Uwe Kohn war mit einem Remis zufrieden und sicherte damit den Geislinger Sieg. Das war auch gut so, denn Siegfried Bayer ging die Zeit aus. Mit nur noch 30 Sekunden pro Zug war der Druck auf ihn schon groß genug. Doch er hielt stand und erreichte ebenfalls ein Remis.
Damit klettert Geislingen mit 8 Mannschaftspunkten zum Saisonabschluss einen Tabellenplatz nach oben auf Rang 7. Die beiden Absteiger Salach 1 und Kirchheim/Teck 2 mit nur je einem Mannschaftspunkt standen schon lange fest und auch an der Spitze hatte Plochingen sich deutlich abgesetzt und steigt verdient in die Landesliga auf.
Geislingen sichert Klassenerhalt
Drei Spieltage vor Saisonende sicherte der Schachclub Geislingen durch einen 6:2 Auswärtssieg in Wendlingen den Verbleib in der Bezirksliga B.
Die kampflose Verlustpartie am 1. Brett glich Adolf Köder mit seinem Sieg schnell aus. Er machte mit seinen beiden Türmen Druck auf der f-Linie und brach mit sehenswerten Kombinationen zum gegnerischen König durch. Uwe Kohn gewann im Mittelspiel zwei Bauern, leitete in ein Turmendspiel über und ließ seinen Mehrbauern bis zur gegnerischen Grundreihe durchmarschieren, bevor sein Gegner angesichts einer umgewandelten Dame aufgab. Siegfried Bayer stand ausgeglichen und wäre mit einem Remis zufrieden gewesen. Als sein Gegner einen Abtausch falsch abwickelte, gewann er unverhofft Material und siegte. Erich Neuwirth stand im Mittelspiel etwas schlechter, verteidigte aber korrekt und holte einen verdienten halben Punkt. Birgit Fleischer gewann im Mittelspiel einen Bauern und hinderte den Gegner an der Rochade. Der unsichere König in der Mitte bot eine gute Angriffsfläche für ein Schach mit Damengewinn und dem 4,5:1,5 Zwischenstand, der den Mannschaftssieg bedeutete.
Für ein hervorragendes Brettpunkteverhältnis sorgte dann noch Holger Ströhle, der mit einem Turm gegen zwei Springer und einen Bauern kämpfen musste. Es gelang ihm, seinen Turm gegen den gegnerischen Bauern zu tauschen sodass der Gegner mit zwei Springern nicht mehr genügend Material zum Mattsetzen hatte. Den Schlusspunkt holte Michael Thaut mit einem heißen Ritt. Zwar hatte er zwei Figuren gegen einen Turm und einen Bauern und sein eigener Zentrumsbauer stand gut platziert kurz vor der Umwandlung, doch der Gegner suchte sein Heil im Angriff. Erst als er kein Schach mehr hatte, gab er auf.