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Schachclub behält Nerven
Das Abstiegsduell in der Bezirksliga B gegen den direkten Konkurrenten Dicker Turm Esslingen 2 entschied der Schachclub Geislingen mit 6:2 klar für sich und hat nun mindestens den Relegationsplatz sicher.
Birgit Fleischer und Erich Neuwirth bekamen frühzeitig Remisangebote. Da noch keine Partie entschieden war und es an einigen Brettern für die Geislinger Spieler nicht gut aussah, lehnten beide ab und spielten weiter.
Als Erich Neuwirths Stellung ausgeglichen blieb, endete die Partie trotzdem remis. Mehr Glück hatte Birgit Fleischer. Sie gewann im Endspiel einen entscheidenden Bauern. Wieder einmal spektakulär siegte Holger Ströhle, der den Königsflügel seines Gegners nach allen Regeln der Kunst zerlegte. Siegfried Bayer, dessen König arg in Bedrängnis war, nutzte seinerseits die etwas wackelige Königsstellung seines Gegners aus und riss das Ruder herum. Nach einer Fesselung gewann er Material und die Partie. Sebastian Schiffmann drängte seinen Gegner in die Defensive, sodass dieser zu viel Bedenkzeit investieren musste. In höchster Zeitnot fand er nicht mehr die richtigen Züge und Schiffmann gewann in überlegener Stellung einen Läufer. Eine sichere Bank war auch diesmal wieder Uwe Kohn. Mit seiner Fesselung widerlegte er ein gegnerisches Opfer und gewann einen Läufer. Alexander Heinrich musste seine Dame auf der Grundreihe parken und ein starkes Zentrum des Gegners zulassen. Seine Verteidigung brach zusammen, doch seine Niederlage fiel nicht mehr ins Gewicht, da zu diesem Zeitpunkt der Geislinger Sieg bereits feststand. Auch Michael Thaut wurde im Zentrum zurückgedrängt. Obwohl alles verloren schien, hielt er mit nur einem Bauern und einem Turm gegen einen Läufer und vier Bauern das Remis.
Trotz des Sieges ist der Geislinger Klassenerhalt noch nicht ganz gesichert. Der direkte Abstieg ist zwar vermieden, doch der Schachclub könnte bei einer Niederlage gegen Göppingen am letzten Spieltag noch auf den Relegationsplatz abrutschen.
Keine Chance gegen Wernau
Um nicht abzusteigen, braucht der Schachclub Geislingen noch einen Sieg. Dass dieser gegen Wernau nicht zu holen war, zeichnete sich am vergangenen Sonntag früh ab. Sebastian Schiffmann sah sich am ersten Brett mit einem Fidemeister mit über 400 DWZ-Punkten mehr konfrontiert, der systematisch seine schwarzen Felder schwächte und dann zum nicht verteidigbaren Mattangriff mit Dame und Läufer ausholte.
Einen Glanzpunkt setzte Uwe Kohn. Er lockte den gegnerischen König aus seinem sicheren Eck hervor und gewann einen Turm. Damit war er der Erste der gesamten Bezirksliga, der einem Wernauer Spieler in dieser Saison eine Niederlage beibrachte.
Holger Ströhle gewann zwar einen Springer, musste dafür jedoch drei Bauern geben, deren Durchmarsch er nicht aufhalten konnte. Auch Michael Thauts Partie nahm kein gutes Ende. Er lief in eine Gabel und gab auf. Birgit Fleischer wehrte sich lange mit einem Bauern weniger. Als ihr letzter Trick, eine einzügige Mattdrohung, den Gegner nicht zu einem Dauerschach zwang, war die Niederlage besiegelt.
Am zweiten Brett bekam Alexander Heinrich es mit einem Internationalen Meister aus der Ukraine zu tun. Trotz einer gewissen Siegessicherheit auf Wernauer Seite fand der IM kein Mittel zum Durchbruch. Nach einem Endspiel mit jeweils einem Springer holte Alexander Heinrich einen verdienten halben Punkt, der sich fast wie ein Sieg anfühlte.
Auch Erich Neuwirth hatte ein Springer-Endspiel auf dem Brett. Leider hielt seine Stellung nicht so gut zusammen und er verlor zwei Bauern und die Partie. Siegfried Bayers Niederlage nach dem Verlust eines Läufers fiel nun nicht mehr ins Gewicht.
Beim nächsten Spiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Esslingen gilt es. Hier muss mindestens ein Unentschieden her, um den Abstiegskampf nicht vorzeitig zu verlieren.
Kathleena Weibel verteidigt Titel
Schachtalent Kathleena Weibel ist alte und neue Bezirkseinzelmeisterin. Am vergangenen Wochenende verteidigte die Geislingerin in Göppingen souverän ihren Titel in der U16w. In dem 5-rundigen Turnier mit jeweils 90 Minuten Bedenkzeit, bei dem Jungen und Mädchen in einer Gruppe spielten, holte sie 2 Punkte und qualifizierte sich für die Württembergischen Meisterschaften in den Osterferien.
Mit ebenfalls 2 Punkten schlug sich auch Vereinskollege Fabian Heermann wacker. Gegen die starke männliche Konkurrenz reichte es jedoch nicht zur Qualifikation. Jeweils einen Punkt holten Kevin und Kim Aigner, die in diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren.
Einen guten Start erwischte Finn Dolze (U18). Mit zwei Siegen und einer Niederlage startete er hervorragend, konnte aber am zweiten Tag nicht antreten und rutschte auf einen Mittelfeldplatz.
Ausgleich in letzter Minute
Der Schachclub Geislingen erkämpfte am vergangenen Sonntag in der Bezirksliga B ein 4:4 gegen den direkten Konkurrenten SC Kirchheim/Teck 2.
Mit einem kampflosen Minuspunkt gestartet kam Geislingen durch die beiden Unentschieden von Holger Ströhle und Erich Neuwirth in jeweils schlechterer Stellung nicht richtig ins Spiel. Auch Adolf Köders Remis in geschlossener Mittelspielstellung und Siegfried Bayers Niederlage nach einem Fehlzug änderten daran nichts. Die Wende brachte Alexander Heinrich, dessen Partie lange ausgeglichen war, bis es ihm gelang, im gegnerischen Lager eine Schwachstelle zu schaffen, die er in einen Sieg verwandelte. Angesichts der drohenden Niederlage seiner Mannschaft lehnte Sebastian Schiffmann ein Remisgebot seines Gegners ab und startete einen Königsangriff. In Zeitnot übersah er das gewinnbringende Opfer und so endete die Partie Remis. Uwe Kohn gewann früh die Qualität, kam aber durch die geschickte Verteidigung des Gegners nicht richtig durch. Erst als bei beiden Spielern die Uhren fast abgelaufen waren, zahlte sich seine Geduld aus und er wendete die drohende Niederlage des Schachclubs durch seinen Sieg ab.
Damit bleibt Geislingen vor Kirchheim 2 auf dem sicheren 7. Tabellenplatz mit einem Punkt Abstand zu Relegation und Abstieg.